Die neue Produktion der Compagnia Finzi Pasca feiert ihre nationale Premiere: Prima Facie, ein Monolog der australischen Dramatikerin Suzie Miller, der die Geschichte von Tessa Ensler erzählt, einer Strafverteidigerin, die häufig mit Fällen sexueller Gewalt zu tun hat. Ein schockierendes Ereignis veranlasst die Protagonistin, hier gespielt von Melissa Vettore, zu einer tiefgreifenden Reflexion über den Begriff der Gerechtigkeit in einem oft widersprüchlichen Justizsystem.
„Prima Facie” bedeutet auf Lateinisch „auf den ersten Blick”: Im juristischen Kontext bezieht sich der Begriff auf ein Ereignis, das nur aufgrund eines ersten Eindrucks als wahr angesehen wird.
Das Stück wurde 2019 in Sydney uraufgeführt; im April 2022 kam es in London auf die Bühne und gewann zwei Laurence Olivier Awards für das beste neue Theaterstück; anschließend wurde es am Broadway aufgeführt.
Suzie Millers Theaterstück wurde in 20 Sprachen übersetzt und in 38 Ländern aufgeführt und ist zu einem globalen Phänomen geworden, das überall Debatten über die Notwendigkeit eines Justizsystems ausgelöst hat, das den Bedürfnissen von Opfern sexueller Straftaten besser gerecht wird.
Prima Facie ermutigt Frauen, ihre Erfahrungen zu teilen, und trägt zur Bildung einer Unterstützungsbewegung bei, die die gesamte Gesellschaft dazu anregt, über neue Perspektiven im Rechtsbereich nachzudenken.
„In Prima Facie“, so Daniele Finzi Pasca, „werde ich nichts an der Schönheit dieser dramaturgischen Konstruktion ändern und gemeinsam mit Melissa versuchen, auf Zehenspitzen eine Geschichte zu erzählen, die sich überall auf tragische Weise und mit gewaltsamer Hartnäckigkeit immer wieder wiederholt.“