Anlässlich des hundertsten Geburtstags von György Kurtág würdigt ein vierhändiges Recital den ungarischen Komponisten und die Autoren, die seine Musikästhetik am stärksten beeinflusst haben: Bach, Debussy und Bartók. Jedes Werk des Programms spiegelt eine Facette seiner Poetik wider, zwischen Minimalismus und Ausdruckskraft. Die Interpretation von Dénes Várjon und Izabella Simon, zwei Pianisten, die für das Repertoire des 20. Jahrhunderts maßgeblich sind, gibt die Tiefe und Intensität dieser außergewöhnlichen Kompositionen wieder.

Dieses Konzert ist nicht nur eine Feier zu Kurtágs hundertstem Geburtstag, sondern auch eine Reflexion über seine Verbindung zur Tradition. Den Abend eröffnet Claude Debussys „En blanc et noir“, ein Stück, das mit der Spannung zwischen Lyrik und Perkussion spielt. Es folgen Kurtágs Transkriptionen der Choralvorspiele von Bach, die die meditative Dimension des Werks verstärken, einige Auszüge aus „Játékok” (dem Klavierzyklus, den Kurtág über Jahrzehnte hinweg entwickelt hat) und die Klaviertranskription des ersten Satzes aus Béla Bartóks „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta”, einer ständigen Inspirationsquelle für Kurtág selbst. Das Konzert endet mit Debussys Petite Suite, die von Rameau beeinflusst ist und orientalische Anklänge aufweist. Dank ihres tiefen Verständnisses für die Sprache des Komponisten bringen Dénes Várjon – der ein direkter Schüler von Kurtág war – und Izabella Simon die ganze Tiefe und Intensität dieses Programms zur Geltung.