Orchestra of the Age of Enlightenment
Sir András Schiff Klavier und Dirigent
Sonntag 23 November
Sala Teatro
LAC+ Rabatt
Joseph Haydn (1732–1809)
Sinfonie Nr. 39 in g-Moll, Hob. I:39
Sinfonia concertante in B-Dur, Hob. I:105
***
Klavierkonzert in D-Dur, Hob. XVIII:11
Sinfonie Nr. 102 in B-Dur, Hob. I:102
András Schiff kehrt auf die Bühne des LAC zurück, diesmal in der Doppelrolle als Pianist und Dirigent, begleitet vom Orchestra of the Age of Enlightenment, einem weltberühmten Ensemble, das sich auf die Aufführung mit historischen Instrumenten spezialisiert hat. Das Programm feiert die Vielseitigkeit und den Erfindungsreichtum Haydns, einem Komponisten, der es verstanden hat, die sinfonische und konzertante Form mit einer einzigartigen Kombination aus struktureller Strenge, thematischer Fantasie und raffiniertem emotionalem Ausdruck zu erweitern und neu zu erfinden.
Das Konzert erkundet vier exemplarische Werke aus Joseph Haydns symphonischem und konzertanten Schaffen und zeichnet ein Bild seiner stilistischen Entwicklung und seiner außergewöhnlichen Experimentierfreudigkeit. Den Auftakt bildet die Sinfonie Nr. 39, die sich durch eine Dramatik auszeichnet, die den Sturm und Drang vorwegnimmt, gefolgt von der Sinfonia concertante in B-Dur, die die sinfonische Form perfekt mit dem Solokonzert verbindet. Es folgt das berühmte Klavierkonzert in D-Dur – eines der bekanntesten Werke Haydns für Tasteninstrumente – und schließlich die Sinfonie Nr. 102: ein Meisterwerk der Ausgewogenheit und Vitalität. Das Orchestra of the Age of Enlightenment mit historischen Instrumenten und einem philologischen Ansatz verleiht dieser Musik einen lebendigen und detailreichen Klang, während András Schiff – als Dirigent und Solist – Interpretationen bietet, die Haydns Geschmack und Erfindungsreichtum hervorheben und einem der innovativsten und einflussreichsten Komponisten der Musikgeschichte Tribut zollen.
1. Violine
Kati Debretzeni (leader)*
Rodolfo Richter
Iona Davies
Andrew Roberts
Daniel Edgar
Debbie Diamond
2. Violine
Margaret Faultless
Claire Holden
Alice Evans
Henry Tong
Claudia Delago-Norz
Kinga Ujszaszi
Viola
Anne Sophie van Riel
Martin Kelly
Annette Isserlis
Kate Heller
Violoncello
Luise Buchberger*
Andrew Skidmore
Catherine Rimer
Kontrabass
Christine Sticher
Cecelia Bruggemeyer
Flöte
Lisa Beznosiuk
Neil McLaren
Oboe
Daniel Bates*
Leo Duarte
Fagott
Jane Gower*
Sally Jackson
Horn
Richard Bayliss
Martin Lawrence
Nicholas Benz
David Bentley
Trompete
David Blackadder
Phillip Bainbridge
Pauke
Adrian Bending
*Solisten der Sinfonia Concertante
Das Orchestra of the Age of Enlightenment (OAE) wurde 1986 von einer Gruppe von Musikern gegründet, die sich diese seltsame Institution, die wir Orchester nennen, genauer angesehen und beschlossen hatten, ganz von vorne anzufangen. Das Orchester spielt auf Instrumenten (oder Nachbildungen) und verwendet Techniken aus der Zeit, in der die Musik komponiert wurde. Dadurch kommt es dem Erlebnis näher, das das Publikum zur Zeit der Entstehung der Musik gehabt hätte. Es gibt einige recht radikale Unterschiede zwischen historischen und modernen Instrumenten. Der Name bezieht sich auf den gängigen Begriff für die Blütezeit von Wissenschaft, Philosophie und Kultur in Westeuropa während des 17. und 18. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Aufklärung.
Das OAE ist ein Residenzorchester im Southbank Centre und Kings Place in London sowie beim Glyndebourne Opera Festival und tourt regelmäßig durch Großbritannien und international. Im Jahr 2020 wurde das OAE als erstes Orchester in Großbritannien durch seine eingebettete Bildungspartnerschaft mit der Acland Burghley School in Camden zum Residenzorchester einer Schule.
Sir András Schiff wurde in Budapest geboren und studierte an der Franz Liszt Akademie bei Pál Kadosa, György Kurtág und Ferenc Rados sowie bei George Malcolm in London. Ein wichtiger Teil seiner Tätigkeit sind Klavierabende, darunter auch die zyklischen Aufführungen der Klavierwerke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Schumann und Bartók. Seit der Pandemie moderiert der Künstler seine Carte-Blanche-Rezitals, in denen die Konzertprogramme spontan angekündigt werden.
Als leidenschaftlicher Kammermusiker war Sir András Schiff von 1989 bis 1998 Künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals Musiktage Mondsee (AT) und gründete mit Heinz Holliger 1995 die Ittinger Pfingstkonzerte (CH), die sie bis 2013 gemeinsam leiteten.
1999 gründete Sir András Schiff sein eigenes Kammerorchester, die «Cappella Andrea Barca», mit der er, wie auch mit dem Chamber Orchestra of Europe, als Dirigent und Solist eng zusammenarbeitet.
Vermehrt konzertiert er auch auf historischen Tasteninstrumenten, u.a. auch als Associate Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment. Seit 1999 findet im Teatro Olimpico in Vicenza unter der Leitung von Sir András Schiff das Festival «Omaggio a Palladio» mit seiner Cappella Andrea Barca statt.
Die Nachwuchsförderung liegt Sir András Schiff besonders am Herzen. Er unterrichtet Klavier und Kammermusik an der Kronberg Academy und an der Barenboim-Said Akademie und gibt zahlreiche Masterclasses. 2014 gründete er außerdem das Mentoring-Programm «Building Bridges», mit dem er den Pianistennachwuchs gezielt und nachhaltig fördert.
Sir András Schiffs jüngste CD-Einspielungen für das Label ECM sind die Aufnahme der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms auf einem historischen Blüthner-Flügel mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment (2021), die Aufnahme Bachscher Schlüsselwerke auf einem Clavichord (2023). Im März 2017 erschien in den Verlagen Bärenreiter und Henschel Sir András Schiffs Buch «Musik kommt aus der Stille» mit Essays und Gesprächen mit dem Feuilletonisten Martin Meyer.
Seit Sir András Schiff 2011 gegen Ungarns politische Entwicklung Stellung bezog und sich Angriffen ungarischer Nationalisten ausgesetzt sah, gibt er in seiner Heimat keine Konzerte mehr. Auch in den USA hat er im März 2025 alle weiteren geplanten Auftritte aus Protest gegen die Politik Donald Trumps und seiner Anhänger abgesagt.
Sir András Schiff wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. 2012 wurde ihm das Grosse Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Er erhielt 2013 mit der Goldmedaille der Royal Philharmonic Society in London die höchste Auszeichnung dieser Gesellschaft. 2014 verliehen ihm die University of Leeds und 2018 seine Königliche Hoheit Prinz Charles als Präsident des Royal College of Music die Ehrendoktorwürden. Im selben Jahr wurde er von Queen Elizabeth II für seine Verdienste für die Musik in den Adelsstand erhoben. 2021 erhielt Sir András Schiff den Antonín-Dvořák-Preis. 2022 wurde Sir András Schiff als einem «der bedeutendsten Bach-Interpreten unserer Zeit» die Bach-Medaille der Stadt Leipzig überreicht. Im August 2023 erhielt er als ein «wesentlicher Künstler, der Festspielgeschichte mitgeschrieben hat» von den Salzburger Festspielen die Festspielnadel mit Rubinen. Im März 2024 wurde er mit dem Premio «Una vita nella musica» des Teatro La Fenice in Venedig ausgezeichnet. Im Juni 2024 wurde Sir András Schiff das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen, und er erhielt den Bösendorfer-Ring, mit dem zuvor erst Wilhelm Backhaus und Paul Badura-Skoda ausgezeichnet worden waren. 2025 wurde Sir András Schiff der Praemium Imperiale verliehen, der «Nobelpreis der Künste» wie der bedeutendste international renommierteste Kunstpreis der Japan Arts Association für die Sparten Musik, Malerei, Skulptur, Architektur, Theater und Film auch bezeichnet wird.