Dreißig Jahre nach der Auflösung Jugoslawiens tauchen Archive auf, die das verlorene Erbe der Bewegung der Blockfreien Staaten offenbaren. Die 1961 in Belgrad auf einer Konferenz von 25 Nationen und 17 Befreiungsbewegungen gegründete Initiative unter der Leitung des jugoslawischen Präsidenten Tito bot eine Alternative zu den Supermachtblöcken des Kalten Krieges. Sie stand für Entkolonialisierung, Abrüstung und Antirassismus und ist dennoch in der westlichen Geschichte nicht präsent.
Die Dokumentarfilmerin Mila Turajlić hat in Zusammenarbeit mit Titos Kameramann Stevan Labudović, der auf geheime Missionen geschickt wurde, um Befreiungsbewegungen zu filmen, Material von der jugoslawischen Nachrichtenagentur Newsreels ausgegraben. Diese unveröffentlichten Filme, die mit mündlichen Überlieferungen und persönlichen Archiven überlagert sind, bilden die Grundlage dieser Performance, die durch visuelle Spielereien und Improvisationen Archivrecherchen in einen Akt kollektiver Reflexion verwandelt. Durch fragmentierte Erzählungen und vergessene Kämpfe eröffnet die serbische Künstlerin einen Raum, um sich die unerfüllten Träume einer entkolonialisierten Welt und deren heutige Relevanz neu vorzustellen.
Sonntag 05 Oktober
Teatrostudio
25 CHF
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Text, Regie und Aufführung
Mila Turajlić
künstlerische Leitung
Barbara Matijević
Inszenierung
Par Avion; Théâtre National de Bretagne, Centre Dramatique National (Rennes)