Das Conservatorio della Svizzera italiana und das LAC Lugano Arte e Cultura präsentieren in Zusammenarbeit mit dem Festival Aperto/Fondazione I Teatri di Reggio Emilia und der Biennale di Venezia eine originelle Produktion: I Cenci, ein Werk des Komponisten Giorgio Battistelli, das am 26. Mai 2019 im LAC in Lugano uraufgeführt und zum ersten Mal in italienischer Sprache aufgeführt wird.
Basierend auf dem Meisterwerk, das Antonin Artaud 1935 schrieb und das im päpstlichen Rom des späten 16. Jahrhunderts angesiedelt ist, erzählt I Cenci die Geschichte des schrecklichen Grafen Cenci und seines Mordes, dessen seine Tochter Beatrice beschuldigt und zum Tode verurteilt wird. I Cenci wird zu einer großen Erzählung zwischen Melolog und Oper, in der sich die Stimmen der Schauspieler mit den Klängen des Instrumentalensembles und der Elektronik verbinden und den Zuschauer in ein wahres „Theater der Musik“ eintauchen lassen.
Die Klangbühne unter der Leitung von Francesco Bossaglia ist beeindruckend: Zum Ensemble900 des Conservatorio della Svizzera italiana gesellen sich Alberto Barberis und Nadir Vassena für Live-Elektronik und Diffusion sowie Fabrizio Rosso für die Klangregie. Auf der Bühne stehen vier Darsteller, darunter Roberto Latini, ein mehrfach preisgekrönter Schauspieler, der seit Jahren eine sehr persönliche Forschung über die mögliche Verstärkung der Stimme und die dem Wort innewohnende Kraft betreibt. Anahì Traversi, Michele Rezzonico, Elena Rivoltini und die Schauspielerin Marta Ciappina vervollständigen die Besetzung.
Giorgio Battistelli schreibt die Musik und das Libretto zu diesem Werk, in dem er völlig auf die gesungene Stimme verzichtet, um sich Artauds Konzeption des „Theaters und seines Doppelgängers“, des „Theaters der Grausamkeit“ als „Sprache im Raum, Sprachen der Töne, Schreie, Lichter, Lautmalereien“ anzunähern. Für Battistelli nehmen alle vokalen Emissionen, vom Flüstern bis zur Deklamation, vom Sprechen bis zum Schreien, von den gutturalen Geräuschen bis zum Lachen und Weinen, zusammen mit sehr flexiblen Instrumentalstimmen, die zu Oszillogrammen der Emotionen geworden sind, an diesem Musiktheater teil, das auf jede Opernvokalität verzichtet. Die symphonischen Szenen schaffen mit Hilfe des Orchesters und der gesprochenen Stimme eindringliche und verstörende Atmosphären, die die dunklen Akkorde der Psyche in jedem zum Klingen bringen.
Musiktheater von
Antonin Artaud
Musik und Libretto
Giorgio Battistelli
Herausgeber
Casa Ricordi, Mailand
Musikalische Leitung
Francesco Bossaglia
Leitung
Carmelo Rifici
Tonregie
Fabrizio Rosso
Live-Elektronik und Verbreitung
Alberto Barberis, Nadir Vassena
mit
Roberto Latini und Anahì Traversi, Elena Rivoltini, Michele Rezzonico
mit Performerin
Marta Ciappina
mit der Teilnahme, auf Video, von
Fabrizio Rocchi
Ensemble900 des Conservatorio della Svizzera italiana
Flöte
Eva Martínez Saavedra
Klarinetten
Joel Alves Cardoso, Marta Sánchez González
Bassklarinette
Jonas Morkunas
Trompete
Matteo Villa
Posaune
Francesco Parini
Tuba
Federico Moscarola
Schlagzeug
Paolo Fratello, Tommaso Tola
Synthesizer
Federico Melis
Bratschen
Lisa Bulfon, Chiara Ludovisi
Celli
Giacomo Cardelli, Ulisse Roccasalva
Kontrabässe
Klaudia Baca, Michele Santi
Begleitung Pianist
Lorenzo Grossi
Kostüme
Vogue Lugano
Beleuchtung
Pierfranco Sofia
Video-Regie
Francesco Puppini
Videofotografie
Valentina Provini
Video-Assistentin
Radiana Basso
Visuelle Effekte
Emiliano Neroni
Koproduktion
LAC Lugano Arte e Cultura, Stagione 900presente del Conservatorio della Svizzera italiana, RSI Rete Due mit Festival Aperto/ Fondazione I Teatri di Reggio Emilia und in Zusammenarbeit mit der Biennale Musica di Venezia