Les fonds d'Étretat
Claude Monet (1840–1926)

Claude Monet, Les fonds d'Étretat, 1884, Öl auf Leinwand. Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano. Collezione Città di Lugano. Schenkung Carla Milich-Fassbind

Wenn wir heute von Impressionismus sprechen, verdanken wir dies dem Gemälde Impression: soleil levant, das Monet 1874 anlässlich einer Ausstellung unabhängiger Künstler im Pariser Atelier des Fotografen Nadar zeigte.

Dieses zehn Jahre später entstandene Landschaftsbild, das hauptsächlich in rosa und grünen Farbtönen gemalt ist, gelangte 1965 dank der Schenkung Milich-Fassbind in die Sammlung der Stadt Lugano. Der japanische Geschäftsmann Kojiro Matsukata, dessen Sammlung zum Bau des National Museum of Western Art in Tokio führte, erwarb das Werk in den 1920er Jahren wahrscheinlich direkt vom Künstler. Die Komposition entfernt sich von der strengen Befolgung der impressionistischen Regeln und geht über die einfache Wiedergabe natürlicher Erscheinungen hinaus. Die Farben entsprechen nicht mehr den realen Gegebenheiten, und die Formen werden mit lockeren Pinselstrichen, die dem Bild Dynamik verleihen, kraftvoll umrissen. Zwischen den verschiedenen Elementen innerhalb des Gemäldes herrschen starke Farbkontraste, ein Merkmal in Monets Werk, das im Laufe der Jahre allmählich in den Hintergrund rückt. Dies macht die neue Suche des Künstlers nach einem persönlichen Stil deutlich, der auf der Kombination von Licht und Farbe beruht.