Mit I miei stupidi intenti (Meine dummen Absichten), nach dem gleichnamigen Roman von Bernardo Zannoni, Gewinner des Premio Campiello 2022, setzt die Theatergruppe VicoQuartoMazzini ihre Erkundung der zeitgenössischen italienischen Literatur fort und taucht in eine Welt ein, die von Tieren bevölkert ist, die Gott suchen und ihn dann ablehnen, die davon träumen, Menschen zu sein, und es schließlich vorziehen, Tiere zu bleiben.
Archy ist lahm. Deshalb hat seine Mutter, eine im tiefsten Winter verwitwete Marderhündin, ihn für den armseligen Preis von anderthalb Hühnern verkauft. Er wurde von einer alten Fuchs-Wucherin gekauft, die ihm beibringen wird, wie er sein tierisches Leben voller Entbehrungen und Grausamkeiten hinter sich lassen kann. Durch die Offenbarung des Wortes und der Sprache wird Archy von dem großen Widerspruch der menschlichen Welt überwältigt: dem Bewusstsein des Todes, das mit einem ungezügelten Verlangen nach Ewigkeit einhergeht.
„In der Geschichte von Archy und im Werk des zwanzigjährigen Zannoni verbirgt sich etwas Mächtiges und Mystisches, die Kraft der Mythen und Hagiographien“, schreibt VicoQuartoMazzini. Es ist die Parabel eines Tieres, das versucht, sich Gott zu nähern, scheitert und es erneut versucht; einer Kreatur, die die dumme Absicht hat, mehr zu sein, als sie ist. [...]
Wir haben uns eine nahe Zukunft vorgestellt, in der die Menschheit alles verloren (oder besser gesagt zerstört) hat und nur noch nutzlose Technologie in den Händen hält. In diesem mythologischen und postapokalyptischen Szenario versammelt sich eine Gemeinschaft von Überlebenden um eine Geschichte, ein Buch, ein Feuer und versucht, daraus ein Instrument der Ewigkeit zu machen. Die Geschichte der Marder, die Parabel ihres Lebens, wird so zu einem primitiven und zeitgenössischen Gesang, den wir wie Archy besessen von den großen Fragen hören, auf die wir keine Antwort finden können.“
nach dem Roman von
Bernardo Zannoni (Sellerio editore)
Konzeption
VicoQuartoMazzini
Bearbeitung
Linda Dalisi, Gabriele Paolocà
Regie
Michele Altamura, Gabriele Paolocà
mit
Michele Altamura, Leonardo Capuano, Giuseppe Cederna, Jonathan Lazzini, Gabriele Paolocà, Arianna Scommegna
Bühnenbild
Daniele Spanò
Licht
Giulia Pastore
Originalmusik und Sounddesign
Demetrio Castellucci
Regieassistenz
Giulia Odetto
Produktion
LAC Lugano Arte Cultura, Scarti Centro di Produzione Teatrale d’Innovazione, Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, TSU - Teatro Stabile dell’Umbria, Teatro Nazionale di Genova