domenica 16 novembre

Teatrostudio

Quatuor Bozzini
Clemens Merkel
 Violine
Alissa Cheung Violine
Stéphanie Bozzini Viola
Isabelle Bozzini Violoncello

Das Quatuor Bozzini wird für seine „intensive Musikalität und seine immense Sensibilität“ (Musicworks, Kanada) gelobt und vom Bandcamp Daily als „eines der mutigsten Streichquartette der Welt“ bezeichnet. Für dieses Konzert präsentiert Oggimusica ein Programm mit Schweizer und kanadischen Komponisten, die unterschiedliche Herangehensweisen an die Komposition verfolgen, die von Sozialkritik bis hin zu akustischen und wahrnehmungsbezogenen Experimenten reichen.
Das Werk des schweizerisch-nigerianischen Komponisten Charles Uzor setzt sich mit den Themen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit durch Musik auseinander und schafft so ein kraftvolles Klangdenkmal. Das Stück 8’46’’ George Floyd in memoriam erinnert an den tragischen Tod von George Floyd. Die Dauer des Stücks von 8 Minuten und 46 Sekunden entspricht genau der Zeit, die Floyd während seiner Festnahme am Boden festgehalten wurde.  
Ein weiteres Klanguniversum ist das von Jürg Frey. Das 1988 komponierte Quartett ist charakteristisch für seinen minimalistischen und kontemplativen Stil. Freys Musik beschäftigt sich oft mit dem Konzept der Unbeweglichkeit und der kaum wahrnehmbaren Bewegung, mit allmählichen Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit aufbauen. Seine Herangehensweise an die Komposition lädt zu aufmerksamem und tiefem Zuhören ein und offenbart subtile klangliche und harmonische Nuancen.
Zu hören ist auch Koan for String Quartet von James Tenney. Dieses 1984 komponierte Stück ist eine Bearbeitung für Streichquartett seines früheren Werks „Koan” für Solovioline aus dem Jahr 1971. Tenney verwendet ein natürliches Intonationssystem und konzentriert sich auf die Wahrnehmungseffekte mikrotonaler Intervalle. Das Stück erforscht psychoakustische Phänomene wie Differenztöne und schafft so ein komplexes und faszinierendes Hörerlebnis.

Seit 1999 ist das Quatuor Bozzini eine originelle Stimme zur Förderung neuer, experimenteller und klassischer Musik. Als Motor der hyperkreativen Szene Montréals pflegt das Quartett einen Ansatz, der Raum für Risiko, Experimentierfreudigkeit und Zusammenarbeit lässt und sich auf unbekannte Wege wagt. Mit seinen strengen Qualitätskriterien hat es zur Schaffung eines vielfältigen Repertoires beigetragen, das Trends und Moden ignoriert. Seit 2000 hat das Quatuor Bozzini 931 Konzerte gegeben, davon 351 in Montréal und 466 im übrigen Kanada und im Ausland. Darüber hinaus hat das Ensemble 500 Weltpremieren aufgeführt und mehr als 400 neue Werke in Auftrag gegeben. Seine offene, kollaborative und künstlerisch geleitete Herangehensweise hat ihm zahlreiche innovative und hochgelobte Produktionen ermöglicht, darunter interdisziplinäre Projekte mit Video, Theater und Tanz.

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