Ein endloser Krieg, eine Welt am Rande des Zusammenbruchs und eine einzige, verrückte Waffe der Rebellion: der Sexstreik. Aus der berühmten Komödie von Aristophanes lebt Lisistrata in der Übersetzung und Adaption von Emanuele Aldrovandi unter der Regie von Serena Sinigaglia wieder auf und ist aktueller denn je: „Frauen aller Länder, vereinigt euch!“.
Lisistrata basiert auf einer furchtbar ernsten Prämisse: dem Krieg. Eine Geißel, die die Menschheit seit jeher heimsucht und seit jeher unaufhaltsam zu sein scheint. Lysistrata selbst scheint eher einer Tragödie als einer Komödie entsprungen zu sein: eine entschlossene Figur, tragisch in ihrer Klarheit.
Wir befinden uns in einem von Männern entvölkerten Athen, alle sind an der Front. Die Welt bricht zusammen, während Politiker und Technokraten – Athener und Spartaner – untätig bleiben, unfähig oder uninteressiert, einen Ausweg zu finden. Eine Situation, die uns nur allzu vertraut vorkommt.
Die große Komödie ist immer Provokation, ein Skandal, der das Gewissen erschüttert. Es ist das Absurde, das zur politischen Geste wird, zu einer alternativen Vision, vielleicht unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Kann ein Sexstreik der Frauen eine Lösung sein, um den Krieg zu beenden? Um das Leben und die Liebe wiederzubeleben?
Heute mehr denn je spricht diese urkomische und perfekte Komödie zu uns. Und ihr alter Ruf hallt laut und eindringlich wider: „Frauen aller Länder, vereinigt euch! Warum versucht ihr es nicht? Vielleicht ist es diesmal der richtige Moment, um es zu schaffen.“